Freitag, 21. Dezember 2012

Alqueria Blanca

Im Südosten der Insel Mallorca liegt der kleine Ort S'Alqueria Blanca nur ein paar Kilometer vom Meer entfernt. Das ruhige und gemütliche Städtchen mit ca. 1100 Einwohnen gehört zur Gemeinde von Santanyi und verfügt über eine gute Infrastruktur. Innerhalb der Ortschaft gibt es nur einheimische Wohnhäuser, doch im näheren Umkreis finden sich jede Menge Ferienhäuser und Urlaubsdomizile, auch weil die wunderschönen Strände Cala Mondrago und Cala Sanau nicht weit sind. Für kulinarisches Wohlbefinden sorgen eine Handvoll Restaurants und Bodegas im Ort, wobei Einheimische und Besucher einträchtig zusammen sitzen, wie zum Beispiel im Restaurant Sa Placa, wo es die besten hausgemachten Tapas weit und breit gibt.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Alpakas zum Kuscheln

Die Vollmers sind sehr tierlieb: Schon bevor sie sich die acht Alpakas aus Südfrankreich auf ihre Ferien Finca bei Santanyi geholt haben, gehörten ein Papagei, mehrere Hühner, Hasen und ein Hund zur Familie. Die Alpakas sind wichtige Eckpfeiler für das Geschäftsmodell, die Tiere in ihrem Farm-Umfeld zur therapeutischen Behandlung einzusetzen. Die Tiere sind für ihren friedlichen, sozialen Charakter bekannt und werden auch im Umgang mit Kindern nicht nervös. Als ehemalige Sonderschullehrerin weiss Frau Vollmer, dass eine auf das Kind oder den Erwachsenen zugeschnittene Therapie mit diesen Tieren als Schmusetier und dem Finca-Aufenthalt als Entspannungs- und Gefühlskatalysator sehr vielversprechend ist. Wie das Angebot auf der Insel angenommen wird – und wie die Erfolgsquote ausfällt, bleibt allerdings abzuwarten.

Montag, 26. November 2012

Naturparadies statt Ballermann

Der Naturpark Mondrago feiert seinen 20sten Geburtstag und präsentiert sich mit traumhaft blauen Buchten, intakten Dünen und vielen malerische Wanderwegen. Eine Zeitlang war es schlecht bestellt um das Naturparadies. Denn gierige Investoren hatten das Naturparadies Mitte der 80er Jahre entdeckt und eifrig Pläne geschmiedet die schöne Bucht städtebaulich zu erschließen mit Bettenburgen und allem drum und dran. Der Bürgermeister von Santanyi war auch begeistert, doch hatte er seine Rechnung ohne die Umweltschützer der Insel gemacht. Diese belagerten zurerst die Bucht von Mondrago und demonstrierten dann mit etwa 8.000 Gleichgesinnten in Santanyi gegen die Bebauung des Gebiets. Es gab einige Tumulte im Verlauf derer die Investoren Abstand von ihren Plänen nahmen – und die von der Volkspartei geführte Balearen-Regierung erklärte die Cala Mondrago zu kaufen und in einen Naturpark zu verwandeln. 3 Jahre später wurde diese Ansage zur Realität: der Naturpark ist seit 1992 offiziell ein Naturgebiet von besonderem Interesse sowie ein Vogelschutzgebiet - und auch wenn sich im Sommer tausende Badegäste in den Buchten tummeln und die viele Ferienfincas gut besucht sind – so gibt es heute die seelenlosen Bettenburgen, lauten Ballermann-Institutionen und die betrunkenen Touristen in Arenal nicht in Mondrago.

Der Robinson Club und 350 Harley Fahrer

Zum 4. Mal in Folge lud Monti Calmés, der Robinson-Club-Manager für Spanien zum Biker Treff auf Mallorca im November - und 350 Harley-Davidson-Fahrer folgten dieses Jahr seinem Ruf. Natürlich freut sich der Club Manager über ein volles Hotel an der sonst für den sanften Fincatourismus bekannte Cala Serena, doch er ist selbst passionnierter Harley Fahrer– und so standen auch für ihn die Ausflüge bei mildem Herbstklima im Vordergrund. Die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ließen ihre Bikes von einer spezialisierten Spedition mit 5 Lastwagen auf die Insel überführen, und freuten sich zudem, dass die Insel-Ausflüge von einem Fernsehteam aufgezeichnet wurden. Diese begleitet die röhrende Gruppe dann auch bei der Sternfahrt mit Start in Felanitx, beim gemeinsamen Ausflug nach Palma und nahm auch am Country-Abend mit Livemusik im Club Robinson teil. Und weil die Teilnehmer sich nicht als Rocker sondern als Bike-Fans und Individualisten sehen, floß der Alkohol dabei nicht in Strömen, sodass die denn die Harley-Fahrer am nächsten Morgen schon wieder im Sattel sitzen konnten.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Modernisieren statt neue Grossprojekte

Spätestens seit Anfang September Flugblätter und Infomaterial an ausländische Touristen verteilt wurden, ist klar, dass es den Umweltaktivisten Mallorcas der Kampf gegen das geplante Luxushotel in Sa Rapida ernst ist. Ganz bewußt setzen sie dabei auf internationale Aufmerksamkeit und den Druck aus dem Ausland, weil der traumhafte Naturstrand Es Trenc und die schöne Umgebung mit den romantischen Urlaubsfincas weithin bekannt ist unter den Touristen. Das umstrittene Hotelprojekt, das ganz in der Nähe von Sa Rapida und dem Es Trenc Strand 285 Luxuszimmer mit insgesamt 570 Betten und 203 Suiten mit ebenfalls insgesamt 570 Betten vorsieht, wird als Sinnbild für die Rückkehr zu einer verpönten Baupolitik gesehen. Die Nähe zum Naturschutzgebiet, die enorme Wassermenge, die in dem Komplex verbraucht würde und die Entscheidung neue Großprojekte statt Modernisierungen des Bestehenden zu fördern, stehen an oberster Stelle der Argumenteliste der Protestierenden.

Die Travesia in der Bucht von Santanyi

Der Veranstalter xtrmevents.com veranstaltet seit einigen Jahren bereits Schwimmwettkämpfe im Mittelmeer – und eine der schönsten Strecken beginnt zweifellos in der Bucht von Santanyi. Zum Auftakt der drei tägigen Challenge mussen die Teilnehmer unter dem bogenartigen Felsen Es Pontas hindurch schwimmen, ein echtes Naturerlebnis wie mehrere Schwimmer hinterher berichteten. Die Kraulwettbewerbe boomen, denn besondere Fähigkeiten außer die Leidenschaft für den Wassersport braucht man nicht. Es gibt unterschiedliche Streckenlängen, für die man sich anmelden kann und bewertet wird in verschiedenen Altersklasse. Der Reiz sich mit 200 bis 400 Teilnehmern gleichzeitig in die Fluten zu stürzen ist ein Phänomen, das auch immer mehr Deutsche anzieht. Im Durchschnitt sind die Strecken 500 bis 4000 Meter lang, doch es gibt auch Herausforderungen für echte Freaks, wie zum Beispiel die Strecke Formentor-Malpass mit 7 Kilometern, oder die Durchquerung des Canal de Cabrera mit 25 Kilometern oder des Canal de Menorca mit stolzen 39 Kilometern.

Dienstag, 18. September 2012

Iso-Zertifizierung statt Blauer Flagge

Die Blaue Flagge ist das internationale Gütesiegel für Sauberkeit und Dienstleistungsqualität an den Küsten Europas. Hier auf Mallorca jedoch wird sie zunehmend in Frage gestellt, denn die kürzlich verschärften Kriterien ignorieren die schönsten und ursprünglichsten Strände der Insel. In der Gemeinde Santanyi zum Beispiel gibt es herrliche Naturparadiese auf der östlichen Seite von Colonia de Sant Jordi, die keine Dienstleistungen wie Duschen, Rettungsschwimmer, Rampen für den Behindertenzugang oder öffentlichen Nahverkehr anbieten, welche Voraussetzung wären. Die kleinen Traumstrände, die auch im August nie überfüllt sind, sind oft nur zu Fuß erreichbar und heißen Es Dolç, Can Curt, Es Dofí, Es Carbó oder Cala en Tugores. Die Gemeinde hat auf die Vernachlässigung bereits reagiert. Sie ließ ihre Sandbuchten Ende 2011 nach ISO-Norm 14.001 zertifiziert. Dieses anspruchsvolle Zertifikat weist aus, dass es ein umweltfreundliches Strandmanagement gibt, das man dem Küstenabschnitt auch ansieht.

Colonia de Sant Jordi ist ein Juwel

Der kleine Badeort Colònia de Sant Jordi, der zur Gemeinde Santanyi gehört bietet den Urlaubsgästen was das Herz begehrt und viel Atmosphäre. Auf der westlichen Seite liegen die großen Hotels, schicke Boutiquen, moderne Cafés – und der berühmte Es Trenc Strand. Auf der östlichen Seite jedoch trifft man als erstes auf den idyllischen, kleinen Hafen, der von einer hübschen Uferpromenade mit Cafés und Restaurants gesäumt wird. Die Ausflugsboote nach Cabrera legen hier an – ansonsten gehören die vor Anker liegenden Boote den Einheimischen und den Ferienhausbesitzern. Ein kleiner Strandweg führt am schmalen Hafenstrand Richtung Osten zu einem sehr hübschen Strandabschnitt. Der Blick von hier zurück auf den Hafen und auf viel Natur ist phantastisch – und es gibt sogar ein kleines Chiringuito, falls der kleine Hunger kommt.

Montag, 25. Juni 2012

Piraten vor der Küste Santanyis

Schon in Dokumenten des 14. Jahrhunders wird von schlimmen Piratenangriffen berichtet. Die Piraten aus Nordafrika hatten sich auf den Inseln von Cabrera verschanzt und Santanyi war nicht weit. Da die Übergriffe von Raub über Mord, Brandschanzungen, Entführungen und Lösegelderpressungen reichten begannen die Bewohner in jener Zeit mit dem Bau der Stadtmauer und nutzen hierfür den wertvollen Mares-Stein, für den Santanyi schon bald bekannt werden sollte. Außerdem wurde für die Verteidigung Wachtürme aufgestellt und Wachposten organisiert, die im Falle von Gefahr mit Rauchzeichen und Feuer kommunizierten. Auch die Dörfer im Landesinneren, wie Porreres, Montuïri und Felanitx halfen die Küste zu Verteidigen – oft vergebens. Die mehr oder weniger heftigen Terroranschläge der Piraten dauerten bis ins 18. Jahrhundert.

Markttage in Santanyi

Obwohl das Städtchen Santanyi nicht allzu groß ist, gibt es hier alles was Sie für den täglichen Bedarf brauchen: viele gute Restaurants und Bars, Shops und Boutiquen, und auch mit die schönsten, autentischten Markttage der Insel. Die bunten Markttage gehören sicherlich dazu. An jedem Mittwoch und an jedem Sonntag zwischen 10h00 und 13h00 findet der traditionelle Markt im Ortszentrum statt, auf dem man neben frischen Lebensmitteln aus der Region, auch Andenken und Souvenirs aus tradionellem Kunsthandwerk erwerben kann. Neben den Sehenswürdigkeiten und spanischen Traditionen, bietet ein Markttagbsuch in Santanyi aber vor allem eine entspannte Atmosphäre, die jede Woche zahlreiche Besucher und Urlauber aus dem Umland anlockt. Hier, läßt sich das ursprünglich spanische Leben noch spüren und nachvollziehen.

Cala d´Or

Die Südostküste der Gemeinde Santanyi ist deutlich weniger touristisch erschlossen als andere Regionen auf der Insel. Ein Grund dafür ist sicher die teils steil ins Meer abfallende Küstenlinie und die vielen kleinen Strandabschnitte, die sich nicht vergleichen lassen mit der langen und breiten Playa de Palma oder El Arenal. Auch Cala d´Or liegt in einer zerklüfteten Klippenküsten an deren Steilhänge sich Villen, Ferienwohnungen und Hotels an die Berge schmiegen. Ein Mini-Zug bringt die Urlauber an die kleinen, nebeneinander liegenden Strände, die Cala Serena, Cala Ferrera, Cala Esmeralda, Cala Gran, Cala d’Or, Cala d’es Forti, Cala Galera und Cala Egos heißen. An diesen Stränden und im Ortszentrum ist es in den Sommermonaten sehr belebt, aber nie überfüllt. In den Fußgängerzonen findet man alles, was das Herz begehrt, inclusive einer breit gefächerten Gastronomieszene.

Das Vermächtnis des Josep Costa Ferrer

Die „Goldene Bucht“, wie Cala d´Or übersetzt heißt kann nicht mit kulturgeschichlichen Highlights aufwarten. Der Küstenort entstand in den 30er Jahren am Reißbrett, als geistiges Kind des aus Ibiza stammenden Architekten Josep Costa Ferrer, der sich auf einer Reise spontan in den wunderschöne, fjordartigen Küstenabschnitt verliebte und sich um die Bebauungserlaubnis bewarb. Konsequent setzte er dann auch seine Vision eines Touristenortes um indem er die mediterrane Bauart, die kulturellen Einflüsse und die damals moderne Architektur seiner Heimat Ibiza einfließen liess. Es entstanden die ansprechenden, weiß getünchten Häuser in der typischen Flachdach-Bauweise des kubischen Ibiza-Stils umgeben von schönen, begrünten Plätzen und einer Fußgängerzone. Der durch die nur ein- und zweigeschossigen Häuser kreierte charmante Orts-Charakter konnte die größten Bausünden verhindern, trotzdem gibt es wie allerorts an Mallorcas Küsten einige seelenlose Hotel – und Apartmentanlagen.

Cala Figuera

Die „Feigen-Bucht“ – wie der malerische Küstenort ins Deutsche übersetzt heißt - gehört zur Gemeinde Santanyi und war ehemals der offizielle Hafen von Santanyí. Heute ist die fjordartige, wunderschöne Bucht für Mallorca etwas Einzigartiges und hinterlässt bei allen Besuchern erfurchtvolles Staunen. Wie in einer Filmkulisse muten die hübschen Fischerhäuser an, die rund um den Hafen direkt in oder auf den Felsen errichtet wurden und teilweise nur durch steile Treppen erreichbar sind. Ein Vielzahl der Häuser hat sogar einen direkten Zugang zum Hafenbecken, wo die Fischer ihre Netze flicken oder ihren Fang in den Booten säubern. Die Fischabfälle werfen sie, in alter Tradition über die Schultern ins Hafenbecken, sehr zur Freude der eifrigen Möven, die dieses Ritual kennen. Die wenigen Besucher der Bucht, genießen neben der ruhigen Lebensart der Straßencafés und Restaurants und ziehen dann weiter zu den schönen Sandstrände Cala Llombards, Cala Santanyi oder Cala Mondrago.

Parc Natual de Mondrago

Der nach der Bucht Cala Mondragó, benannte Naturpark von Mondragó gehört zur Gemeinde Santanyi und liegt zwischen den bekannten Küstenorten Porto Pedro im Nordosten und Cala Figuera im Süden. Das geschützte Gebiet umfasst die Strände Caló des Borgit, Cala Mondrago und s´Amarador mit den dahinter befindlichen Dünen, Feuchtgebieten den Klippen, sowie den landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern. Ungewöhnlich ist, das sich von der Fläche des Naturparks etwa 88 Prozent in Privatbesitz befinden und nur 12 Prozent öffentlich verwaltet werden. Die Rangerstation an der Hauptzufahrtsstraße ist Treffpunkt für vorher zu vereinbarende, geführte Touren durch das wunderschöne Naturschutzgebiet. Aber natürlich könen Sie den Park auch auf den vielen Wander- und Radwege auf eigene Faust erkunden.

Cala Mondrago

Die vielgerühmte Strandperle der Gemeinde Santanyi liegt an der Ostküste Mallorcas zwischen den Küstenorten Portopetro im Nordosten und Cala Figuera im Süden. Sie besteht eigentlich aus zwei Buchten, die über einen Weg entlang von Felsen verbunden sind, nämlich der Cala S'Armarador mit großem feinsandigen Strand, der flach ins Meer abfällt und der eigentlichen Cala Mondrago. Vor beiden zusammenlaufenden Buchten profilieren sich die Bootseigner vor allem an den Wochenenden - die Ankerplätze mit Blick auf die reizvolle Küstenabschnitt sind beliebt– und die Strandrestaurants zudem ein willkommenes Ziel. Beide Buchten gehören zum Nationalpark von Mondrago, der seit 1992 unter Naturschutz steht. Für die Anfahrt empfiehlt es sich von Santanyi aus, erst der Beschilderung Cala Figuera zu folgen und im Kreisverkehr der Ausfahrt S’Amarador zu folgen. Die Gebühren des offiziellen Parkplatzes sind human, der nun folgende etwa 10-minütige Fußweg führt durch einen Pinienwald zu den Stränden.

Die Bosch-Orgel von Santanyi

In Santanyi, in der historischen Pfarrkirche Sant Andreu aus dem 18. Jahrhundert, befindet sich die eine barocke Monumental-Orgel, die zu den bedeutendsten Musikinstrumenten Europas zählt: die Kirchenorgel von Santanyi gehört zu den am besten erhaltenen Werken des bekannten, königlichen Orgelbauers Jordi Bosch und fasziniert durch die einmalige Klangqualität und die einzigartige komplexe Fassade. Ursprünglich für das Kloster von Sant Domingo de Palma baute der damals erst 26-jährige Mallorquiner Jordi Bosch die spätere Orgel von Santanyi als Auftragswerk im Jahr 1762. Während der Enteignung der Klöster einige Jahrzehnte später, wurde die Orgel abgebaut und an die Pfarrkirche Santanyi verkauft. Per Boot wurde die Orgel nach Cala Figuera gebracht und von dort per Eselskarren bis zur Kirche transportiert. Der Umstand, dass die größte Orgel der Welt hier aus Platzgründen niemals wieder in Originalgrösse aufgebaut werden konnte, tut ihrem Klangbild jedoch keinen Abbruch: der wundervolle Klang des aus neun Sätzen bestehenden, fächerartig angeordneten Trompetenwerks ist legendär. Jedes Jahr gibt es Konzerte bei denen berühmte Organisten ihr Können an den 25 Reihen und 1104 Pfeifen ist die Orgel beweisen können.

Mandelblüte bei Santanyi

Lohnende Ausflüge zur Mandelblüte kann auch Santanyi vorweisen. Zunächst muß man sich nur entscheiden, welche Bucht man ansteuern möchte, denn es gibt keine Verbindungsstraße am Meer entlang – nur Stichstraßen von Santanyi zu den Buchten Cala Santanyi, Cala Llombards und Cala Figuera. Auf der Fahrt zur Küste präsentieren sich links und rechts der Straße gepflegte Mandelplantagen. Die am Feldrand gestapelten Ästen weisen darauf hin, dass die Bäume kurz vor der Blüte fachgerecht gestutzt wurden. Idyllisch grasen Schafe in den Hainen und düngen gleichzeitig den Boden. Dieses seit Jahrhunderten bewährte Ökosystem hält die Mandelbäume gesund. Wenn die Früchte im Herbst reif sind, wächst längst kein Halm mehr auf der harten Erde, die Netze können ausgelegt und die Mandeln ungestört aufgesammelt werden.

Mares-Steine aus Santanyi

König Jaime II von Mallorca hat die Kleinstadt Santanyí im Jahre 1300 an der Stelle eines bereits vorhandenen Ortes errichten lassen. Die Altstadt mit zahlreichen Bogeneingängen und andere Elementen, wurde aus den „ marès“ der umliegenden Steinbrüche gebaut. Noch heute beeindruckt das Städtchen mit seinen wunderschön leuchtenden, ockerfarbenen Bruchsteinhäusern, der Pfarrkirche und der Stadtmauer aus strahlendem Sandstein. Schnell erlangte der seither inselweit genutzte Mares-Sandstein aus Santanyi Berühmtheit. Allerorts wurde ihm die beste Qualität des auf der Insel vorkommenden Sandsteins bescheinigt. Wen wundert es also, wenn der herrlich ockkergelb leuchtende Sandstein auch für den Bau der prächtigen Kathedral La Seu in Palma benutzt wurde - und sogar im Ausland als ganz besonderes Baumaterial geschätzt wurde?

Erzherzog Ludwig Salvador über die Buchten von Santanyi

Schon in seinem 1897 erscheinen Werk „Die Balearen in Wort und Bild“ schwärmte Erzherzog Ludwig Salvator im 2. Band von den drei Buchten Cala Llombards, Cala Santanyi und Cala Figuera und illustrierte sie mit Abbildungen.Über den oben an der Landspitze der Cala Santanyi gelegenen Torre Nova auf dem Roca Fesa schreibt er zum Beispiel: „Der Turm von Santanyi ist im Jahre 1663 erbaut. Er ist rund und mit Mares Verstärkungen versehen. Der Turm hat eine kleine hochgelegene Tür mit starker Böschung und eine offene Zisterne an seinem Fusse. Daneben, zwischen grossen baumartigen Kaktusfeigen, liegen zwei Häuschen mit mit eisernen Türen. Von dem Turme aus geniesst man eine schöne Aussicht auf Cap Salinas und ganz Cabrera, welche von unseren Augen ausgebreitet liegen.“ Wer mehr lesen möchte, der kann das 960 Seiten Werk für 248€ bestellen. Nachdem die zweibändige Original-Ausgabe über Jahrzehnte vergriffen war, förderte die Fundació Matthias Kühn die originalgetreue in Leinen gebundene Reproduktion um einer interessierten Öffentlichkeit das unübertroffene Werk wieder zugänglich zu machen.

Cala Llombards, Cala Santanyi und Cala Figuera

Die drei Vorzeigebuchten der Gemeinde Santanyi erinnern an typische Fjordlandschaften in Norwegen. Jeder Küstenabschnitt ist nur von dem Städtchen Santanyi aus zu erreichen – zwischen den Buchten gibt es keine Straße, die die Orte verbindet. Noch vor 50 Jahren gab es hier nur Fischer, aber auch diese wohnten hier höchstens in den warmen Sommermonaten. Was 1920 mit einigen Unterschlupf bietenden Hütten begann, wurde allmählich auch als Ferienquartier für die Fischerfamilien genutzt – und so mag es nicht verwunderlich sein, dass die logische Fortsetzung die zielgerichtete Bebauung dieser Küstenabschnitte war, als in den 60er Jahren der Tourismus einsetzte. Mit dem Tourismus veränderte sich die Küstenlandschaft, aber die Bewohner der kleinen Ortschaften leben immer noch ein eher einfaches Leben und geniessen im Winter die Ruhe ohne Touristen.

Fiesta Sant Antoni in Santanyi

Mallorca Kennern ist längst bekannt, dass die Markttage in Santanyi, die an jedem Mittwoch und Samstag auf dem Plaza Mayor statt finden, immer einen Einkaufsbummel wert sind, aber es gibt auch weitere Feste und Feierlichkeiten in Santanyi, die sie unbedingt mal besuchen sollten, wenn Sie sich auf der Insel aufhalten: So zum Beispiel am 17. Januar das Fest San Antoni, das auf ganz Mallorca mit traditionellen Lagerfeuern, Tanz und Grillfesten zu Ehren des Heiligen Antonius, dem Schutzpatron der Tiere gefeiert wird. Besonders lebhaft geht es in Santanyi zu wo in der verhexten Nacht zuvor Teufel durch die Gassen ziehen und mit Feuern vertrieben werden, was der Vertreibung der Versuchung durch den Teufel ausdrücken soll. Veranstaltungen zur Segnung der Haustiere, und insbesondere des Viehs, lassen sich bis ins 16.Jahrhundert zurückverfolgen, das bunte und wilde Treiben der heutigen Fiestas ist jedoch erst in den vergangenen Jahrzehnten entstanden.

Santanyi Demographie

Santanyi war in der Vergangenheit eine sehr arme Gemeinde. Im 19. Jahrhundert führten die miserablen Lebensbedingungen der Bevölkerung sogar zu einem Volksaufstand gegen das örtliche Rathaus. Viele Bewohner migrierten auch nach Algerien, ins Inland von Mallorca und sogar nach Menorca um zu überleben. Alles änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, denn im Jahr 1950 kamen die ersten Touristen auf die Insel und verursachten eine drastische Umkehr der demografischen Strukturen der Gemeinde. Die Einwohner verabschiedeten keine Auswanderer mehr, sie empfingen von nun an selbst Einwanderer. Angezogen durch die Arbeitsplätze im Bereich der Tourismusbranche kamen viele von der spanischen Halbinsel, vor allem aus Südspanien. Mit dem steigenden Bedarf an Arbeitskräften in der Tourismusbranche und den einher gehenden wirtschaftlichen Aktivitäten nahm die Bevölkerung seither steig zu. Heute zählt die Gemeinde Santanyi 11.500 Einwohner.

Santanyi Wirtschaft

Das Wappen der Stadt Santanyi ziert ein Schaf, denn es wird angenommen, dass der damalige, im Jahre 1226 erstmals erwähnte Name Sanci Aini. aus dem lateinischen von den Worten Sanctus Agnus abgeleitet wurde, die so viel bedeuten wie heiliges Schaf. Es gibt sie auch noch, die idyllisch unter Mandel- und Olivebäumen grasenden Schafe, aber die wirtschaftliche Lebensgrundlage der etwa 12.000 Einwohner sind überwiegend im Tourismus begründet. Hier im Südosten ist er zwar ausgeblieben, der berüchtigten Massentourismus, aber das Städtchen hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die in Tagesausflügen besichtigt werden. Die entspannte, typisch Mallorquinische Atmosphäre und eine interessante Geschichte gibt es gratis dazu. Die wichtigsten Enklaven der Gemeinde Santanyi sind: Cala d'Or, Porto Petro und Cala Santanyi. Erwähnenswert ist noch handwerkliche Steinindustrie in Santanyi , Die Steine sind für ihre Isoliereigenschaften und charakteristische Textur bekannt, sie sind wasserdicht und einfach in der Verarbeitung.

Santanyí Küste

Die Gemeinde Santanyí liegt im Südosten dieser Insel, etwa 55 Kilometer von der Inselhauptstadt Palma entfernt. Im Westen grenzt sie an die Gemeinde Ses Salines, im Norden an die Gemeinde Campos und im Osten an die Gemeinde Felanitx. Der Küstenabschnitt, der zu Santanyi gehört, umfasst eine Länge von 58 Kilometern, davon sind 28 km urbanisiert und die restlichen 30 km ungebaut oder geschützt. Am berühmten Es Trenc Strand oder im Naturpark Cala Mondrago kommen Sonne, Strand- und Badefans voll auf ihre Kosten, aber es gibt auch ruhigere Strände in der näheren Umgebung , die in den heißen Sommermonaten weniger besucht sind, wie Cala Santanyí, Cala Llombards, Cala des Moro, Cala s’Almunia, und Platja dés Caragol.

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